Ein Weltcup in Übersee ist immer etwas ganz Spezielles. Aufgrund des vielen Materials mussten wir zuerst nach Frankfurt fliegen, von dort aus ging es dann weiter nach Atlanta.
Diese Reise war um einiges komplizierter, da alles Material gut verpackt werden musste, und vor Ort der Transport mit
Mietfahrzeugen notwendig war.
Dies führte zu nervenaufreibenden Wartezeiten, bis die Mietfahrzeuge übergeben werden konnten und die letzten 400 Kilometer nach Huntsville in Angriff genommen werden konnten.
In den ersten Tagen haben wir es sehr ruhig genommen, um uns an die Zeitverschiebung und das warme und feuchte Klima zu gewöhnen. Die Trainings waren noch kurz, erst als das Renngelände frei und somit die Streckenbesichtigungen möglich waren, führen wir längere Einheiten.
Alle Rennen wurden auf einem Forschungscampus durchgeführt. Die Strassen waren komplett gesperrt, was ein ausgiebiges Testen
ermöglichte. Verpflegung, Materiallager, Sanitäre Anlagen usw. alles war vor Ort und wie in Amerika üblich problemlos mit dem Rollstuhl zugänglich.
Race Day #1, the Time Trial
Die Renndistanz war über alle Kategorien dieselbe: 14.6 Kilometer.
Es war eine flache und schnelle Strecke, was das Stundenmittel in der Kategorie MH4 belegte.
Der Sieger Mathieu Bosredon gewann mit einer Zeit von 19:25:09 und 45,1 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, Wahnsinn! Die Paralympische Bewegung ist definitiv im Profisport angekommen, dies nicht
erst seit diesem Jahr.
Unsere Athleten erzielten folgende Platzierungen
MH1 Alain Tuor, 4. Platz
MH3 Heinz Frei, 20. Platz
MH4 Fabian Recher, 12 Platz
Race Day #2, the Road Race
Hier war der Unterschied in der Distanz massiv, im Vergleich zu Alain, hatten Fabian und Heinz das Doppelte an Kilometer zu absolvieren, insgesamt waren es 72.6 Kilometer.
Hier zeigte sich vor allem in der Kategorie MH3, in welcher Heinz fährt, eine extreme Leistungsdichte. Ab Start fuhren ca.
20 der rund 30 Athleten über die gesamte Renndistanz zusammen.
Fabian konnte sich dieses Mal in die Top 10 vorkämpfen was ein super Ergebnis in dieser Kategorie ist.
Bei Alain war bereits ab Start eine Aussortierung im Gange, es galt so lange wie möglich am Spitzen Trio dranzubleiben. Alain und Beni (der zweite Schweizer in der Kategorie) haben versucht
zusammen zu spannen, leider trug die Aktion keine Früchte und sie konnten nicht mehr aufschliessen.
Unsere Athleten erzielten folgende Platzierungen
MH1 Alain Tuor, 4. Platz
MH3 Heinz Frei, 21.
Platz
MH4 Fabian Recher, 9. Platz
Zum ersten Mal hatten wir an einem Ruhetag Zeit etwas anschauen zu gehen. Huntsville, auch Rocket City genannt, ist seit
Jahrzehnten eine Forschungsstätte der Raumfahrt und Ursprungs Ort der ersten Saturn Rakete und dem Space Shuttle Programm.
Im Nasa Research Center konnten wir die Raketen bestaunen und bekamen einen Eindruck mit welcher rudimentären Technik sie damals unterwegs waren.
Race Day #3, Team Rellay
Nach dem Team Rally welches am Montagabend stattfand, ging es darum möglichst schnell die Zelte abzubrechen. Alles für die Heimreise vorbereiten, um möglichst bald ins Bett zu kommen.
Platz 9 konnten Fabian Recher, Felix Frohofer (MH4) und Alain Tuor (MH1) herausfahren.
Es stand wieder eine über 24-stündige Reise vor uns, nach den Wettkämpfen ist diese noch beschwerlicher. Als wir wieder zuhause waren, konnten wir unsere liebsten in den Arm schliessen, es waren lange 10 Tage.